Alles bleibt „im Fluss“ – und das kostet Geld!
Viele Projekte wurden in den letzten Jahren am Anura College zu Ende gebracht: zwei doppelstöckige Teilgebäude mit Fach- und Klassenräumen samt Einrichtung und Materialien, Toiletten, eine Bibliothek, eine komplette kleine Vorschule. Es gab Vorhänge und Gardinen für einige Räume, zwei Nähmaschinen, Regalschränke für die Musikinstrumente, Schränke für das Büro und zur sicheren Aufbewahrung von kleinen Sportgeräten und eine Tischtennisplatte. Manches konnte durch individuelle großzügige Spenden ermöglicht werden, anderes hat der Freundeskreis aus der Vereinskasse finanziert.
Wie schon mehrmals angedeutet, sind die „fetten Spendenjahre“ vorbei, und der Freundeskreis muss „kleinere Brötchen“ backen. Trotzdem hat ihn das nicht davon abgehalten, so zu wirtschaften, dass immer wieder kleine und größere Projekte verwirklicht werden
können, nicht zuletzt auch durch einen spürbaren Zuschuss, den wir auf Antrag vom Ministerium in Mainz für mehrere Objekte erhielten. Dazu kommt die eine oder andere großzügige Spende, die z. B. bei privaten Geburtstagsfeiern unserer Mitglieder anfällt, die auf Geschenke verzichten und ihre Gäste stattdessen um eine Gabe zur Unterstützung der Freundeskreisarbeit bitten. So konnten verschiedene Extra-Wünsche erfüllte werden, was ohne diese Initiative schwierig bis unmöglich gewesen wäre.Der letzte „Luxus“, den wir der Manthinda Tempelschule gewähren konnten, war der Einkauf von Stoff und das Schneidern von Tanzkostümen und dazugehörigen Accessoires für die traditionellen Trommler und Tänzer dieser Jungenschule. Die Freude und der Stolz darüber werden wohl spür- und sichtbar und die Dankbarkeit riesengroß sein. (Wir warten noch auf die Zusendung von Fotos. Die hier gezeigten Fotos zeigen ähnliche Kostüme)
Der nächste Schritt hört sich nicht gerade spektakulär an, ist aber für uns von großer Wichtigkeit, weil wir dadurch die Außenwahrnehmung des Schulgeländes und der Gebäude in den Fokus stellen und unsere singhalesischen Freunde, Schulleitung, Lehrer und Schüler gerne von der Notwendigkeit zum eigenen Nutzen überzeugen möchten und dabei auf einem guten Weg sind. Es geht um die Sauberkeit, die Müllsammlung und –entsorgung. Mit Blick auf die schönen neuen Möglichkeiten, Gebäude und Einrichtungen, die sauber und in Ordnung gehalten werden sollen, haben wir gemeinsam mit der Schulgemeinschaft versucht, System in diesen Ablauf zu bringen. Unser Koordinator in Sri Lanka, Herr Ruwan Abegunewardene, hat bereits für eine Anzahl von Abfallkörben gesorgt, die sich jetzt auf den Pausenhöfen und Durchgängen befinden. Dazu kommen große Müllsäcke, in die in regelmäßigen Abständen diese Körbe geleert werden.
Ein kleiner Schuppen ist nun die nächste kleine Bauarbeit, die unser Bauleiter, Herr Silva, in einem Randbereich errichten wird, in dem die Müllsäcke bis zur Sammlung aufbewahrt werden und so „außerhalb des Blickfelds“ sicher untergebracht werden können. Was uns selbstverständlich erscheint, ist für manche Institutionen in Sri Lanka ein Novum. Leider gibt es
in vielen Wohngegenden keine regelmäßige Müllabfuhr. Müll sammelt sich zwischen oder vor Häusern an, wie man es auf einer Fahrt entlang der wunderschönen Küste wahrnehmen kann. Hunde und Kühe durchwühlen die Haufen und finden auch immer noch etwas Verwertbares. Manchmal zündet man diese Müllansammlungen einfach an, um ihrer Herr zu werden. In größeren Städten wie Matara gibt es eine städtische Müllabfuhr, aber kein Containersystem und schon gar keine Mülltrennung. Wenn es gut läuft, werden Müllsäcke aufgesammelt und abtransportiert, was sich schon manchmal dadurch schwierig gestaltet, wenn sie von Tieren aufgerissen wurden. Ein systematisches Sauberhalten oder Kehren ist die Ausnahme, so dass man sich leider an den unschönen Anblick am Straßenrand oder zwischen den Häusern und Hütten gewöhnt. Umso schwieriger ist es, ein Bewusstsein bei Kindern und Jugendlichen z. B. in der Schule dafür zu entwickeln, wenn sie es nicht anders kennen.Es ist dem Freundeskreis Neuwied-Matara ein Anliegen, dass die schönen neuen Gebäude und Einrichtungen auch nachfolgenden
Schülergenerationen zur Verfügung stehen sollen und sauber und in Ordnung gehalten werden. Zwar können und sollten wir die „deutsche Gründlichkeit“ nicht übertreiben. Wir sollten unterschiedliche Lebensgewohnheiten und Witterungsverhältnisse verstehen und respektieren, aber wo – wenn nicht in der Schule – kann ein Umdenken beginnen? In zahlreichen Gesprächen wurde diese Problematik thematisiert und langsam aber sicher greift die Idee auch am Anura College und an der Manthinda Tempel Schule. Dass dies keine Unmöglichkeit darstellt, lässt sich an einigen anderen Schulen ablesen, die in ihrer Pädagogik und ihrem Schulalltag genau diese Einstellung wirksam werden lassen, wie z. B. an der Rohana Special School – Schule für behinderte Kinder -, oder an der kleinen Dorfschule bei Weligama, die die beiden Vorsitzenden in diesem Februar besuchten. (s. Homepage)Nur, wenn wir eng in Kontakt bleiben, wenn in regelmäßigen Abständen Besuche vor Ort stattfinden, wenn wir miteinander diskutieren und beide Kulturen mit Offenheit und Respekt zusammenfinden, werden wir erreichen, dass unsere deutsche Hilfe die äußerst bedürftige Schülerklientel stärkt und voranbringt und die Schulverwaltung gemeinsam mit Lehrern und Schülern dafür sorgt, dass „Werte“ verdeutlicht, gepflegt und erhalten bleiben.
Damit der Freundeskreis Neuwied-Matara e. V. auf diesem Weg weiter erfolgreich arbeiten kann, sich auch bedrückenden Einzelschicksalen widmen und Abhilfe schaffen kann, bittet er um Spenden, deren Verwendung konkret vom Spender mitbestimmt werden soll.
Geben Sie daher bei Ihrer Überweisung die Nummer des von Ihnen gewählten Verwendungszwecks an oder spenden Sie einfach ohne Angabe. Wir werden dann die richtige Verwendung finden. Spenden nehmen wir gerne über die Sparkasse Neuwied entgegen:
SK Neuwied, IBAN: DE 58 57450120 00 30041800 (Spendenquittung selbstverständlich)
- Materielle Verbesserung der neuen Vorschule (Spielsachen, Sicherheitsboden unter Spielgeräte im Außenbereich, Lehr- und Lernmittel…)
- Pflege und Erhalt des bisher Geschaffenen (Reparaturen, Neuanstriche, Fußbodenerneuerung, Erweiterung des Unterrichtsmaterials, Anschaffungen in der Bibliothek…)
- Sportliche Förderung der Rohana Special School (Schule für taubstumme, blinde und Down-Syndrom-Kinder)
- Unterstützung der kleinen Dorfschule (Jamburigoda) in Weligama bei Matara, der es an einfacher Ausrüstung wie Mobiliar fehlt.
Wir danken im Namen der Schülerinnen und Schüler, denen Ihre Spende zugute kommt.