Endlich: Nach Corona-Jahren wieder eine Reise nach Sri Lanka
Das war also der erste Tag in Sri Lanka nach unserer Ankunft am Donnerstag Morgen, 11. Mai 2023. Nach vier Jahren Corona-Pause (letzte Reise im Juli 2019) war die Reise endlich wieder möglich. Aber fehlende Internetverbindungen, falsche Übertragungskabel, mangelnde Kompatibilität von neuem Handy und uraltem Laptop,….waren Hindernisse, die Information und Bilder nicht möglich machten. Dann kommen Bilder und der Bericht eben später, also jetzt, da wir schon wieder zu Hause sind.
Der lange Nachtflug von Frankfurt nach Dubai führte dazu, dass uns auch der Transfer von Colombo zu unserem Hotel in Mirissa endlos vorkam. Immerhin waren wir insgesamt 24 Std. unterwegs. Nach Ankunft im Hotel mussten alle Geschenke der deutschen Paten, Werbegeschenke von Firmen, Banken, Privatleuten,… in ca. 40 Tüten verpackt werden, damit am nächsten Morgen alles für die große Einweihungsfeier vorbereitet war.
Am Schultor wurden wir mit allen Ehren empfangen, von der Schulband, mit Blumenkränzen und den traditionellen Betelblättern. Erste Amtshandlung: die feierliche Eröffnung der beiden vom Freundeskreis Neuwied-Matara e. V. finanzierten Klassenräume, die Teil eines größeren Gebäudes sind, indem auch die festlich geschmückte Aula auf uns wartete. Ein buntes Programm mit verschiedenen Tänzen und Reden, Dankesworten und viel Lob für die Spender aus Deutschland machte deutlich, wie hoch die Wertschätzung für diese Unterstützung ist. Auch „Pinger Madam“ musste eine Rede halten. Und da nicht alle alles in Englisch verstehen konnten, übersetzte ihre Patentochter Ridmi, die auch nach fünf Jahren in Deutschland ihre Muttersprache nicht vergessen hat, ins Singhalesische. Perfekt! Natürlich warteten alle gespannt auf die Mitbringsel aus Deutschland, und einige der
Patenkinder hatten auch schon kleine Geschenke, Briefe, Bastelarbeiten dabei, die an die Helfer/innen in Deutschland übergeben werden sollen. Es gab viele leuchtende Augen, strahlende Blicke, aber auch Staunen oder Unsicherheit beim ersten Zusammentreffen, vor allem bei denjenigen, die noch nie persönlichen Kontakt mit uns hatten, obwohl schon einige Videotreffen der Kinder und jungen Leute mit Ridmi und mir stattgefunden haben. Viele Mütter (und sogar ein Vater) wollten mit uns sprechen, etliche Anfragen nach weiteren Patenschaften wurden gestellt, die aber mangels Paten im Moment noch nicht angenommen werden können. Hier ist wieder viel Information und Pressearbeit notwendig, um weitere Paten und Patinnen zu finden.
Nach dem Festakt gab es ein leckeres kleines Mittagessen von Frau Tekla im Hauswirtschaftsraum, der zu den besten seiner Art an einer Schule in der gesamten südlichen Provinz gehört. Nicht nur die Finanzierung des Raumes samt Einrichtung durch den deutschen Freundeskreis sondern auch die hohe Qualifikation der Hauswirtschaftslehrerin machten das möglich und sorgen für den guten Ruf.
Bei dem abschließenden Besuch im Empfangsraum des Obermönchs gab es für die Gäste und Wohltäter aus Deutschlang ein Stück „Heilige Schnur“ vom Obermönch persönlich, die uns Glück und Wohlergehen bescheren soll. Das nehmen wir doch alle dankbar an.
Der bunte und fröhliche Rahmen, den wir bei der Einweihungsfeier für die zwei neuen Klassenräume am 12. Mai erlebt hatten, verlor allerdings seinen Glanz beim Besuch der ca. 14 Familien zu Hause, aus denen Kinder in den letzten Jahren nicht ohne Grund für das Patenprogramm vorgeschlagen und aufgenommen wurden. Oft zeichnet sich folgendes Muster ab: Die Mutter stirbt, der Partner sucht eine neue Verbindung und kümmert sich nicht mehr um das Kind bzw. die Kinder, die dann bei Großeltern, Tanten,…etc. bleiben, ohne
dass eine Verpflichtung zum Unterhalt besteht. Oder: der Vater kommt bei einem Unfall ums Leben, und seine Eltern werfen die Schwiegertochter samt Enkeln aus dem Haus. Räumliche Enge, mangelnde Versorgung, fehlende Unterstützung… machen es dem zurückgebliebenen Elternteil oder der Großmutter schwer, das Kind gut durch die Schulzeit zu bringen und eine gesicherte Zukunft zu bieten. Hier ist das regelmäßige monatliche Stipendium von 25 € durch die deutschen Paten ein Sechser im Lotto und erleichtert das Erreichen eines Schulabschlusses enorm.
Genau solche Patinnen und Paten sucht der Freundeskreis nun wieder verstärkt und hofft auch durch diese Berichterstattung auf „Zuwachs“. Eine Mitgliedschaft im Freundeskreis gibt es für 2 € monatlich. Dank an alle, die bisher durch diesen kleinen Beitrag, durch eine Patenschaft und größere und kleinere Spenden geholfen haben, kontinuierlich helfen oder hoffentlich bald helfen werden.
(Kontakt: www.tsunami-kinder-matara.de / Email: / Spenden an IBAN:DE 58 57450120 00 30041800 / Facebook: Freundeskreis Neuwied-Matara e. V.)