Große Freude für 100 Monsun-geschädigte Familien
Viele Menschen in Matara und in seinem Umfeld hat es hart getroffen. Tage- und nächtelanger Starkregen brachte der jährliche Monsun mit sich, eine unvorstellbare Flut, die weder von der Erde aufgesaugt noch gezielt abfließen konnte. Zentimeter um Zentimeter – oder wie hier gerechnet wird „inch“ um „inch“ – stieg das Wasser in den Straßen, Häusern und Hütten. Flucht zu höher gelegenen Orten mit dem Nötigsten, Unterkunft bei Verwandten oder Freunden, die es nicht so getroffen hat, Auffanglager in einigen Schulen,…..viele Schicksale, die jedes für sich Zerstörung und Verlust aufweisen und viel Mut und noch mehr Mittel verlangen, um nach Reinigung, Aufbau und Reparaturen wieder zur Normalität zurückkehren zu können – im besten Fall!
Der Freundeskreis Neuwied-Matara e. V. hat schnell reagiert, sofort Presseberichte geschaltet und um Spenden gebeten. Dankbarerweise sind viele Mitglieder, Leser und Freunde dem nachgekommen, so dass eine Summe von mehr als 3.000 € zusammenkam. Gleichzeitig wurde darum gebeten, am Anura College in Matara die Betroffenen feststellen zu lassen um abzuschätzen, wo und wieviel erste Hilfe nötig wurde und wie sie am besten und schnellsten an die Familien kommen könnte. Unsere erste Information sprach von ca. 60 – 80 betroffenen Familien. Dass es schnell ein hundert werden würden, davon mussten wir ausgehen.
Ein Betrag von 30 € mag uns angesichts der Schäden hier in Deutschland gering und verschwindend wenig erscheinen, doch 5000 Rupien sind leicht ein halber oder ein ganzer Monatslohn für die bedürftigeren Familien, mit dem schon eine Menge gemacht werden kann. Also nahmen wir Kontakt auf mit Sakunthala, der Schwester unseres Vorstandsmitglieds Vindya, die sich schnell bereit erklärte, von ihrem Wohnort bei Colombo nach Matara zu reisen und die Spenden, die auf ihr Konto überwiesen wurden, in unserem Namen zu übergeben. Sie kaufte ein paar Umschläge, druckte die von uns gesandte Empfangsbestätigung 100 x aus, auf der Name der Familie, Name und Klasse des Kindes sowie die Unterschrift nach Erhalt des Geldes festgehalten und uns nach Deutschland zurückgeschickt werden sollte.
Für Montag, den 19. Juni 2017 wurden die Familien eingeladen. Der Rahmen des großen Treffens war auch der Jahrestag des im letzten Juni verstorbenen Obermönchs, dessen man gedachte, und der sich über die Hilfe aus Deutschland genau so gefreut haben mag, wie es der aktuelle Nachfolger auch tat und seine große Anerkennung für diese Hilfsaktion schon mitteilen ließ.
Schließlich war es soweit: Sakunthala und der Hauptmönch ließen die Kinder nach vorne kommen und überreichten ihnen den Umschlag mit der für uns bescheidenen, aber für diese Familien entscheidenden Unterstützung. Freude und Dankbarkeit wurde durch die in Sri Lanka übliche Ehrenbezeugung (Kniefall) ausgedrückt, und die Verbindung zu Deutschland und dem Freundeskreis Neuwied-Matara e. V. rückte ganz stark in den Vordergrund.
Auf der Liste der Betroffenen steht mittlerweile die Zahl von 178. Wir sammeln also weiter, um den Familien, die leider noch nicht berücksichtigt werden konnten, auch noch Hilfe zukommen zu lassen. Ein paar Euro sind auch noch auf unser Konto nachgekommen (s. vorhergehender Eintrag von der Aktion der Christiane-Herzog-Schule), aber wir hoffen, dass – vielleicht durch diese Berichterstattung – es noch Nachahmer gibt, die ihre Herzen und Geldbörsen öffnen. Wir danken von Herzen mit denen, die ihr Leben wieder ein wenig in Ordnung bringen können – Bohome istuti!