Zehn Jahre Freundeskreisarbeit – Wir wollen und werden weitermachen!

Nach dem Empfang beim Oberbürgermeister Mitte September (s. vorhergehenden Artikel) anlässlich unserer zehnjährigen Arbeit in Sri

Lanka war am Samstag, 26. September, die Öffentlichkeit geladen, sich im Rahmen einer Ausstellung mit Bild- und Filmmaterial über die zahlreichen und erfolgreichen Projekte in Matara zu informieren. Im Vorfeld hatten Vorstandsmitglieder den Amaliensaal in der VHS mit umfangreichem Informationsmaterial wie Fotos auf fünf großen Stellwänden, Bannern, Plakaten und Gegenständen aus Sri Lanka geschmückt und ausgestattet. Die Vizepräsidentin, Edeltrud Pinger, begrüßte um 11 Uhr die ersten Gäste, zu denen auch die Schirmherrin, I. D. Fürstin Sophie Charlotte zu Wied gehörte, den Beigeordneten Michael Mang in Vertretung des verhinderten Oberbürgermeisters Nikolaus Roth und viele Mitglieder des Freundeskreises und solche, die es vielleicht noch werden. Sie waren aus Neuwied und Umgebung, aber auch von weither angereist . Nach singhalesischem Brauch entzündete der Geschäftsführer Sagara Abegunewardene gemeinsam mit der Schirmherrin die Öllampe, wie es bei Feierlichkeiten in seinem Land Usus ist.

Fürstin Sophie nahm die Gelegenheit wahr, zum ersten Mal zu den Mitgliedern und Besuchern zu sprechen. Mit großer Wertschätzung würdigte sie die Arbeit und die Projekte in Matara, die nach ihrer Wahrnehmung mit großem Sachverstand angegangen wurden, ein bemerkenswertes Engagement widerspiegeln und dem Land Zukunftsperspektiven eröffnen, die es stärken und die vor allem die Schüler an den Projektschulen für ihre Lebenswege mit Gewinn nutzen können. Den längsten Weg legte wohl Herr Otfried Blümchen zurück,

Mitglied und früherer Gebietspräsident des LIONS Club Helsinki, der aus Finnland angereist war, (wo der Deutsche schon viele Jahrzehnte mit seiner finnischen Frau lebt) um diesen Tag mit Wegbegleitern aus Neuwied zu feiern. Im Jahr 2007 traf er nämlich die Neuwieder Freundeskreismitglieder in Sri Lanka und unterstützte deren Arbeit mit seinem Verein durch finanzielle Zuwendungen an mehreren Projekten in Matara. Er gratulierte in seiner Ansprache dem Freundeskreis für seine segensreiche Arbeit und überreichte den beiden Vorsitzenden und dem Geschäftsführer Sagara Abegunewardene Gastgeschenke aus Finnland mit den besten Grüßen und Wünschen seines Clubs.

 

Edeltrud Pinger ließ in einer Powerpoint-Präsentation in zahlreichen Bildern und entsprechenden Erklärungen die Arbeit der letzten zehn Jahre revuepassieren, angefangen von den ersten Eindrücken der völlig zerstörten Küstenregion, über den ersten Rohbau am Rahula College für ein Internat bis hin zu allen folgenden Bauprojekten, Einweihungsfeiern und Übergaben der Klassen- und Fachräume. Im letzten Teil ihres Vortrags ging sie auf die jetzt intensivierte Arbeit mit Patenkindern ein, für die und deren Familien die individuelle Unterstützung in nun bereits 20 Fällen die Hilfe aus Deutschland greifbar und zukunftssichernd geworden ist. Fazit: Es ist schon so viel erreicht worden, aber es gibt auch jetzt noch viel zu tun. Der Präsident, Bernd Mertgen, nicht nur Sri-Lanka-erfahren sondern auch Profi-Koch, sorgte für ein Angebot aus der singhalesischen

Küche, für das er viele Zutaten und Gewürze auftreiben konnte bzw. von seiner letzten Reise mitgebracht hatte. Den Gästen schmeckte es hervorragend, und bei all denen, die schon einmal in Sri Lanka waren und die dortige Küche genossen hatten, kamen angenehme und untrügliche Erinnerungen auf.

 

Unsere Mitglieder, Annegret Grünewald-Barthlen und Dr. Gregor Barthlen aus Castrop-Rauxel, hatten auf ihrer letzten Sri Lanka-Reise im Februar natürlich auch einen Abstecher nach Matara gemacht, zwei der Projektschulen (Rohana Special School und Anura College) besucht und einen Film darüber produziert, den sich das Publikum mit großem Interesse und viel Freude ansehen konnte. Der Freundeskreis bedankt sich bei den beiden für diesen beeindruckenden und professionellen Beitrag. Außer diesen Präsentationen gab es aber auch viel Gelegenheit zum Gespräch miteinander. Edeltrud Pinger war gerade erst aus Sri Lanka zurückgekehrt und konnte von der Einweihung des neuen Stockwerks am Anura College berichten, in dem sich jetzt die Bibliothek befindet und davon,

was – trotz Zeiten schwacher Kassen – noch getan werden kann. Zurzeit wird das alte, marode Gebäude neben dem kleinen Neubau abgerissen, wo anschließend eine offene Pausenhalle entstehen soll. Drei weitere Patenkinder wurden während Pingers Aufenthalt aufgenommen, die schon alle einen Paten gefunden haben.

 

Ja, es ist uns allen bewusst, dass ein gewaltiger Krisenherd jetzt bei uns in Deutschland selber liegt. Die Flüchtlingsströme reißen nicht ab, und wir haben eine große Aufgabe zu bewältigen, der wir uns nicht entziehen können und nicht sollten. Dennoch werden wir auch in Sri Lanka weiterarbeiten, denn dieses Beispiel wird deutlich zeigen, dass Investition in Bildung das Land und seine Menschen stärkt und sie für ihre eigene Zukunft in ihrer Heimat gestärkt werden können. Wenn dieser Weg Schule macht………!?